Die deutsche Justizministerin Christine Lambrecht will im Wahljahr 2021 erneut ihre Forderung nach Kinderrechten im Grundgesetz auf die Tagesordnung setzen. Es sei ihr besonders wichtig, „den Schutz der wertvollsten und gleichzeitig schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft voranzubringen“, sagte die SPD-Politikerin der Nachrichtenagentur AFP.
„Der
Schutz der Kinderrechte und die Förderung ihrer Entwicklung muss ein
Leitbild für unsere Gesellschaft werden“, sagte Lambrecht in Berlin.
Unicef Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk hatten zum
Weltkindertag dazu aufgerufen, die Rechte der mehr als 13 Millionen
Mädchen und Jungen in Deutschland zu stärken, wie dpa am 20. September
berichtete.
Den Angaben zufolge präsentierte eine Gruppe von Kindern damals vor dem
Bundestag mit einem großen Kreidebild und zahlreichen Plakaten ihre
Visionen einer kindergerechten Welt. Sie forderten unter anderem
besseren Klimaschutz und die Aufnahme von mehr Flüchtlingskindern.
Union und SPD
hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, die Rechte von Kindern ins
Grundgesetz aufzunehmen. Nach einem entsprechenden Gesetzentwurf von
Justizministerin Lambrecht soll in das Grundgesetz ein Passus
aufgenommen werden, wonach das Wohl des Kindes „bei allem staatlichen
Handeln, das es unmittelbar in seinen Rechten betrifft, angemessen zu
berücksichtigen“ ist.
Das Vorhaben wurde jedoch auf Eis gelegt, weil Politiker von CDU
und CSU zu starke Eingriffe des Staates in die Familien befürchteten.
Lambrecht kritisierte eine „Blockadehaltung“ der Union und forderte den
Koalitionspartner auf, den Weg frei zu machen für die Beratung im
Bundestag. Für eine Grundgesetzänderung wären Zwei-Drittel-Mehrheiten in
Bundestag und Bundesrat nötig.
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